Im Rahmen unseres letzten Lunch & Learns dieses Jahr haben wir uns mit dem Thema „2024 - Rechtsruck auf TikTok?“ beschäftigt. Gemeinsam mit dem Politikberater Martin Fuchs beleuchteten wir die aktuellen Entwicklungen rund um die zunehmende Präsenz rechter Inhalte auf TikTok, deren mögliche Auswirkungen und über Handlungsbedarfe, um dem entgegenzuwirken. Für alle, die nicht dabei sein konnten, fassen wir hier die wichtigsten Punkte zusammen:
Zuerst haben wir uns mit der Entwicklung rechter Inhalte auf TikTok beschäftigt und dabei die Besonderheiten des Jahres 2024 hervorgehoben. Hierbei ist dringend zu erkennen, dass rechte Kanäle auf der Plattform bereits seit Jahren auf dem Vormarsch sind. Durch übermäßige mediale Berichterstattung rückten die Entwicklungen dieses Jahr jedoch bei vielen erst ins Bewusstsein. An dieser Stelle kamen wir zu einem interessanten Learning durch den Hinweis von Martin Fuchs, dass man sich gegen eine übermäßige Berichterstattung einsetzen solle. Das könne Dramatisierung und Überrepräsentation entgegenwirken.
Reichweite verstehen und evaluieren
Ein weiteres Take-Away war die Analyse der Reichweite rechter Inhalte auf TikTok. Fuchs betonte, dass hohe Klickzahlen nicht automatisch in Wahlverhalten übersetzt werden können, weder für radikale Inhalte noch für demokratische Kandidierende. Daher sei eine kritische und nüchterne Evaluation der tatsächlichen Wirkung solcher Inhalte immer wieder notwendig.
Demokratische Gegengewichte schaffen
Zur Verringerung der Vormacht rechter Inhalte auf der Plattform kam der Vorschlag auf, dass demokratische Organisationen sich stärker verbinden und Synergien nutzen sollten. Vereine, Organisationen und NGOs sollten mit eigenen und hochwertigen Inhalten aktiv werden, um demokratische Werte und positive Botschaften auf der Plattform zu fördern.
Influencer-Management als Schlüssel
Wie bereits in den USA bewährt, könnte ein strategisches Influencer-Management auch in Deutschland eine entscheidende Rolle spielen. Dazu sollten sich Parteien auf den Weg machen, um ihre Botschaften auf TikTok zu platzieren.*
Inspiration durch positive Beispiele
Abschließend ermutigte Fuchs, auf positive Beispiele wie Thomas Sattelberger (FDP) und Caren Lay (Die Linke) zu schauen. Die erfolgreiche und reichweitenstarke Arbeit kann andere motivieren und so ein demokratisches Gegengewicht schaffen.
Wir bedanken uns herzlich bei Martin Fuchs für seine wertvollen Einblicke und bei allen Teilnehmenden für das Interesse.
*Hier sind unbezahlte Kooperationen gemeint. Denn politische Werbung und damit auch bezahlte Partnerschaften mit Influencern sind auf TikTok nicht erlaubt.
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